mein lieber stefan, so und nicht anders ist es gewesen mit einem weissen ballon....
gruß von ruppe
es war ein sonnenreifer tag im august in venedig. eine jede bewegung trieb einem den schweiß ins gesicht, als ich in die hosentasche griff und etwas fand, dass ich vor langer zeit von stefan riebel überreicht bekommen hatte. es war ein auftrag, ein ding, genauer einen ballon, den es galt, zum platzen zu
bringen.
spontan ging ich zu werk und suchte die elastische luftverdichtungshaut seiner funktion nach aufzublähen. es formte sich erwartungsgemäß etwas fast rundes, dann stetig ovalineres etwas, welches, als die achtlosen touristen hier am rialto an mir vorüberzogen, endlich mit einem kurzen knallen im strom der
millionen verging.
nach dem vollzug der formalen transaktion genoss ich, sieben brücken später, am piazzolo mit blick auf den canale grande, einen kaffee. zuerst wollte ich verschweigen, dass der kaffee mich 9 schmerzhafte euros kostete, (...) dann aber doch, (später) kam ich zum schluss, dass es nichts als die wahrheit, war - ich war ein tourist und zwar ein solcher, der weisse luftballons am rialto zum platzen bringt, nur um andernortes über dinge zu reflektieren, deren innerstes tiefenverständnis dort wurzelte, wo stefan riebel und thomas mann zusammen kopfball spielen. es ist eben immer wieder venedig, die stadt des vergehens, die stadt der bürger und der luftverdichter in weissen ballons, der anreiser und kurzen gäste, die wissen, dass es nur ein kurzes geräusch ist, das nicht bleibt und nur vergeht...
ruppe, am 3. september 2012
in erinnerung an einen kurzen knall, der - und ich bin mir darüber fast im klaren - kein echo fand. nichts als ignoranz und schweiss, an einem tag im august in venedig, als die sonne mir meine spiegelglatte glatze verbrannte.
gruß von ruppe
es war ein sonnenreifer tag im august in venedig. eine jede bewegung trieb einem den schweiß ins gesicht, als ich in die hosentasche griff und etwas fand, dass ich vor langer zeit von stefan riebel überreicht bekommen hatte. es war ein auftrag, ein ding, genauer einen ballon, den es galt, zum platzen zu
bringen.
spontan ging ich zu werk und suchte die elastische luftverdichtungshaut seiner funktion nach aufzublähen. es formte sich erwartungsgemäß etwas fast rundes, dann stetig ovalineres etwas, welches, als die achtlosen touristen hier am rialto an mir vorüberzogen, endlich mit einem kurzen knallen im strom der
millionen verging.
nach dem vollzug der formalen transaktion genoss ich, sieben brücken später, am piazzolo mit blick auf den canale grande, einen kaffee. zuerst wollte ich verschweigen, dass der kaffee mich 9 schmerzhafte euros kostete, (...) dann aber doch, (später) kam ich zum schluss, dass es nichts als die wahrheit, war - ich war ein tourist und zwar ein solcher, der weisse luftballons am rialto zum platzen bringt, nur um andernortes über dinge zu reflektieren, deren innerstes tiefenverständnis dort wurzelte, wo stefan riebel und thomas mann zusammen kopfball spielen. es ist eben immer wieder venedig, die stadt des vergehens, die stadt der bürger und der luftverdichter in weissen ballons, der anreiser und kurzen gäste, die wissen, dass es nur ein kurzes geräusch ist, das nicht bleibt und nur vergeht...
ruppe, am 3. september 2012
in erinnerung an einen kurzen knall, der - und ich bin mir darüber fast im klaren - kein echo fand. nichts als ignoranz und schweiss, an einem tag im august in venedig, als die sonne mir meine spiegelglatte glatze verbrannte.
PLACE - Münster / Germany → Venice / italy
DATE - November 7. 2009 → ?
person - Ruppe Kosellek
text - RUPPE KOSELLEK
DATE - November 7. 2009 → ?
person - Ruppe Kosellek
text - RUPPE KOSELLEK